Tabuthema Inkontinenz in der Schwangerschaft - damit hatte ich nicht gerechnet

Erfahre, welche Rolle dein Beckenboden in der Schwangerschaft einnimmt und was du konkret tun kannst, um langfristige Beschwerden wie Inkontinenz zu verhindern.

Ich hatte gerade die magische 12. Woche in der Schwangerschaft hinter mir. Bisher wussten nur engste Vertraute von meinem kleinen Geheimnis. Ein Babybauch war bisher nicht wirklich zu sehen - die dezente Wölbung könnte auch ein Blähbauch sein. Und trotzdem hatte ich schon so einiges an Beschwerden durch: Die bekannte Übelkeit, bleierne Müdigkeit, Kreislaufprobleme - das ganze Programm.

Und ganz ehrlich: Ich muss ständig zur Toilette. Allein das wäre noch nicht so schlimm. Ich gewöhnte mich über die Wochen an diesen gesteigerten Harndrang. Laut meiner Gynäkologin ist das auch hormonell bedingt und legt sich nach dem ersten Trimester.

Allerdings war es das nicht. Kaum atmete ich auf als das erste Trimester geschafft war, hatte ich ein Erlebnis der anderen Art: Eines Morgens war ich etwas spät dran und musste meine Beine in die Hand nehmen, um meinen Bus zur Arbeit zu bekommen. Kurz bevor sich die Türen schlossen, sprang ich noch heldinnenhaft hinein. Statt Erleichterung spürte ich etwas anderes: Meine Hose war nass. Tatsächlich gab meine Blase nach und ich hatte wohl eine kleine Menge Urin verloren. Total unangenehm. Wo kam das denn auf einmal her?

MamAcademy klärt auf: Beckenbodenschwäche in der Schwangerschaft

Mein geschwächter Beckenboden war das. Das lernte ich via Instagram von der MamAcademy, auf die ich als Schwangere recht schnell aufmerksam wurde. Wie wichtig diese Muskelgruppe in meinem Unterleib ist, wusste ich bisher nicht. Warum auch, sie funktionierte bisher einwandfrei. Ist der Beckenboden geschwächt, macht er sich jedoch relativ schnell bemerkbar. Symptome können unter anderem Harninkontinenz, Schmerzen im unteren Rücken oder Unterleib, Hämorrhoiden oder auch Senkungsbeschwerden sein. Nicht unüblich also, dass Frauen das erste Mal in der Schwangerschaft mit ihrem Beckenboden in Berührung kommen. Nämlich dann, wenn er möglicherweise das erste Mal zu stark belastet wird - wie es bei meinem Sprint zum 5er Bus der Fall war.

Inkontinenz bereits in der Frühschwangerschaft

Gerade im ersten Trimester wächst die Gebärmutter im Eiltempo. Während sie zu Beginn der Schwangerschaft etwa die Größe einer Birne aufweist, ist sie zur 12. Woche bereits so groß wie eine kleine Melone. Kein Wunder also, wenn der Beckenboden von diesem zügigen Wachstum etwas überrascht wird. Die dann auftretenden Beschwerden stehen dann nicht selten im Zusammenhang mit der geschwächten Muskulatur und gar nicht - wie von den Schwangeren oft angenommen - durch den Druck des Babys auf die Gebärmutter. Der wahre Grund sind die Hormone, die den Beckenboden weicher und die Harnröhre beweglicher machen. Zu guter Letzt natürlich auch das Gewicht, was die Beckenbodenmuskulatur noch mehr beansprucht.

Doch was ist eigentlich der Beckenboden?

Der Beckenboden ist ein komplexes Geflecht aus verschiedenen Muskeln, Bändern und Bindegewebe. Wie ein Netz spannt sich dieses Geflecht zwischen den Sitzbeinhöckern, dem Scham- und Steißbein und hält deine Organe wie die Blase, den Darm und die Gebärmutter an ihren Platz. Verständlicherweise hat dein Beckenboden in der Schwangerschaft einiges zu tun, denn nun muss er das Mehrgewicht von Gebärmutter, Plazenta, Baby und Fruchtwasser tragen - und das wird ja bekanntlich während der Schwangerschaft immer mehr und die Belastung größer. Dass mein Beckenboden bereits so früh unter der Belastung litt, kam für mich völlig überraschend, ist aber keine Seltenheit, wie ich lernte:

Ab dem zweiten Trimester der Schwangerschaft leidet mehr als jede dritte Frau mindestens an einer leichten Harninkontinenz in der Schwangerschaft. Das heißt: Sie verlieren gelegentlich bei erhöhter Belastung etwas Urin.

Dr. Rieke Hermann, Gynäkologin und Mitgründerin der MamAcademy bekräftigt diese Zahlen. In ihrer Frauenarztpraxis macht sie zusätzlich die Erfahrung, dass das für die werdenden Mütter ein Tabuthema ist. Selten sprechen sie von sich aus die Beschwerden an. Das Thema ist schambehaftet, viele spielen die Symptome herunter und gehen auch davon aus, dass das nun einmal so ist. Zudem hoffen sie, dass sich diese leichte Blasenschwäche mit dem Ende der Schwangerschaft auch wieder legt. Leider ist dem nicht so.

“Etwa die Hälfte aller Frauen, die in der Schwangerschaft bereits Probleme mit einer Beckenbodenschwäche und leichter Inkontinenz haben, weisen auch nach der Geburt langfristige Probleme mit ihrer Beckenbodenmuskulatur auf.”
Dr. Rieke Hermann

Diese Erkenntnis war für mich natürlich erschreckend. Doch was konnte ich jetzt tun, damit mein Beckenboden stabiler wird?

Dürfen Frauen in der Schwangerschaft ihren Beckenboden trainieren?

Der Mythos, dass Frauen in der Schwangerschaft ihren Beckenboden nicht trainieren sollen, hält sich stark in den Köpfen. Und brav halten sich viele Schwangeren daran, denn ein weicher Beckenboden soll uns unter der Geburt einen Vorteil bringen und für ein geringeres Risiko an Geburtsverletzungen sorgen. Das wünschen wir uns doch, oder?

Ganz falsch ist das mit der weichen Muskulatur nicht. Allerdings anders als du vielleicht denkst: Trainieren wir eine Muskelpartie, wird diese nicht nur stärker und stabiler, sondern es wird uns dadurch möglich, diese Muskelpartie bewusst zu steuern. Sprich: Wir können sie anspannen, aber auch bewusst entspannen. Ein gesunder Muskel ist also stark und flexibel gleichermaßen. Ein untrainierter Muskel ist hingegen in erster Linie schwach und wir finden kaum Zugang zu ihm und können ihn nicht richtig ansteuern.

Es ist also genau anders herum: Frauen, die ihren Beckenboden in der Schwangerschaft trainieren, haben unter der Geburt einen klaren Vorteil: Sie können ihn bewusst entspannen, ihn loslassen, was in den meisten Fällen zu einer verkürzten zweiten Geburtsphase führt.

Es ist also absolut empfehlenswert, den Beckenboden während der Schwangerschaft zu stärken.

Beckenboden stärken in der Schwangerschaft mit Yoga

Um deine Beckenbodenmuskulatur in der Schwangerschaft zu trainieren, braucht es ein sanftes und regelmäßiges Training. Die MamAcademy bietet dazu Schwangerschaftsyoga mit dem Fokus Beckenboden an - das habe ich auch einmal für mich ausprobiert.

Katharina Charissé, Mitgründerin der MamAcademy, betont die Wichtigkeit von sanften Bewegungen in der Schwangerschaft:

Unser Kurs ist mehr als nur ein bisschen Rumturnen auf der Matte. Frauen gewinnen in unserem Kurs einen ganz neuen Zugang zu ihrem Körper, der ja gerade ein wahres Wunder vollbringt. Gleichzeitig sind die Übungen sehr wirkungsvoll. Sie helfen dabei, Schwangerschaftsbeschwerden zu verringern, bereiten auf die Geburt vor und stärken langfristig die wichtige Beckenbodenmuskulatur. Und: Die Mamas genießen mit der Zeit wirklich jede Yoga-Einheit für sich.”

Auch wenn es mich anfangs etwas Überwindung gekostet hat, mir wirklich regelmäßig die Yogamatte ausrollen, konnte ich schon bald nicht mehr darauf verzichten. Ich fühlte mich viel stabiler in meiner Körpermitte, die ja mit den zunehmenden Schwangerschaftswochen immer mehr Umfang bekam. Das Gewicht war ordentlich, aber die Yoga-Einheiten halfen mir dabei, im Gleichgewicht zu bleiben - sowohl körperlich als auch auf mentaler Ebene. Auch spürte ich schon bald wieder mehr Kontrolle, was meine Blase anging. Die Geburt steht mir allerdings noch bevor - doch auch für diese körperliche Herausforderung fühle ich mich mittlerweile deutlich sicherer.

Fazit: Beckenbodentraining in Schwangerschaft unverzichtbar

Auch wenn ich bis zur 12. Schwangerschaftswoche keinerlei Berührungspunkte mit meinem Beckenboden hatte, stellte sich seine Bedeutsamkeit für mich und mein persönliches Wohlbefinden sehr schnell heraus. So nimmt er nicht nur in der Geburtsvorbereitung eine besondere Rolle ein, sondern sorgt auch dafür, dass ich nach der Schwangerschaft keine langfristigen Probleme mit Symptomen wie Harninkontinenz, Senkungsbeschwerden oder Rückenschmerzen haben werde - vorausgesetzt er bekommt jetzt die Aufmerksamkeit, die er verdient hat.

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