Tragen lindert postnatale Depression: wie Nähe Heilung schenken kann
Die Zeit nach der Geburt ist oft emotional intensiv. Viele Mütter erleben die sogenannten Baby Blues – emotionale Schwankungen, Müdigkeit und Unsicherheit. Wenn diese Gefühle jedoch länger anhalten und tiefer gehen, spricht man von postnataler oder postpartaler Depression. In mehreren Fachartikeln und Studien wird zunehmend diskutiert, dass das Tragen des Babys eine unterstützende Rolle in diesem Heilungsprozess spielen kann.
In diesem Beitrag erfährst du:
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Was eine postnatale Depression ist
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Welche Zusammenhänge zwischen Tragen und psychischem Wohlbefinden bestehen
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Welche praktischen Hinweise du beim Einsatz einer Babytrage beachten solltest
Was ist postnatale Depression?
Postnatale Depression übersteigt die üblichen Stimmungsschwankungen nach der Geburt. Sie kann Wochen oder Monate andauern und das tägliche Leben, die Beziehung zum Kind und die familiäre Struktur stark belasten. Zu den Symptomen zählen:
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anhaltende Niedergeschlagenheit
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Müdigkeit, Lustlosigkeit, Hoffnungslosigkeit
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Probleme mit dem Schlaf oder Appetit
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emotionale Distanz zum Baby
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Schuldgefühle oder Überforderung
Wichtig: Postnatale Depression ist eine behandelbare Erkrankung – ärztliche und therapeutische Unterstützung ist essenziell.
Warum Tragen helfen kann
Tragen (z. B. in einer neugeborenen Trage) kann mehrere positive Effekte haben, die im Kontext einer postnatalen Depression unterstützend wirken können:
1. Körperliche Nähe & hormonelle Wirkung
Wenn du dein Baby nahe am Körper trägst – etwa mit einer Tragehilfe für Babys oder einem Tragegurt für Babys – fördert der Haut-zu-Haut-Kontakt die Ausschüttung von Oxytocin (dem „Bindungshormon“) und senkt Stresshormone wie Cortisol. Diese hormonelle Balance kann dazu beitragen, depressive Verstimmungen zu mildern.
2. Reduzierung von Stress durch weniger Weinen
Babys, die hochgetragen werden, weinen oft weniger, da sie sich sicher und umsorgt fühlen. Weniger Schreien bedeutet weniger Stress für dich als Elternteil – und das kann deine psychische Belastung verringern.
3. Verstärkte Bindung & positives Mutter-Kind-Erleben
In einer Babytrage erlebst du dein Kind aus sehr unmittelbarer Perspektive: Atmung, Bewegungen, Geräusche. Diese enge Verbindung stärkt das Gefühl, dass du gesehen und gebraucht wirst – ein wichtiger Aspekt, wenn die innere Balance gerade wackelt.
4. Alltagstauglich & Ermöglichung von Autonomie
Gerade in schwierigen Phasen hilft eine Babytrage oder Baby trage im Alltag enorm. Du hast die Hände frei, kannst dich bewegen, und gleichzeitig bleibst du in Kontakt mit deinem Kind. Dieses Gleichgewicht kann ein Gefühl von Kontrolle und Selbstwirksamkeit fördern.
5. Sanfter Einstiegsweg in therapeutische Prozesse
Tragen ist kein Ersatz für Therapie – aber es kann ein unterstützendes Element sein. Es bietet dir eine aktive Handlungsmöglichkeit, etwas Positives für euch beide zu tun, auch an Tagen, an denen sonst wenig möglich erscheint.
Worauf achten beim Tragen während einer sensiblen Phase?
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Wähle eine Trage für Babys, die sich gut anpassen lässt, bequem ist und ergonomische Unterstützung bietet.
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Achte besonders darauf, dass dein Baby sicher sitzt und gut gestützt ist (Kopfstütze, Beinposition).
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Beginne mit kurzen Trageeinheiten und steigere dich – überfordere dich nicht.
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Tausche dich mit Fachpersonen (Hebamme, Therapeut:in) aus, wenn du unsicher bist.
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Setze Tragephasen bewusst als kleine Auszeiten ein, in denen du Nähe suchst und beruhigend ruhst.
Fazit
Tragen – sei es mit einer Neugeborenen Trage oder einem gut sitzenden Tragegurt für Babys – kann eine wertvolle unterstützende Maßnahme bei postnataler Depression sein. Es wirkt auf körperlicher, emotionaler und praktischer Ebene. Dennoch: Es ersetzt keine professionelle Hilfe. Wenn du Symptome einer Depression bei dir spürst, such dir bitte frühzeitig ärztliche und therapeutische Begleitung.